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SPZ Akademie: Wir pflegen Wissen #10

Wie Humor und Lachen die Pflege bewegen

Humor ist eine wahre Wunderwaffe gegen die Tücken des Alltags. Humor hilft heilen und Lachen ist die beste Medizin – diese alte Volksweisheit ist mittlerweile wichtiges therapeutisches Wissen, wie Lachforschung und positive Psychologie zeigen. Körperlich, geistig und seelisch passiert einiges, wenn Herausforderungen mit einem Lächeln bewältigt werden. Dieses Wissen findet auch zunehmend Eingang in der professionellen Pflege. Wie „Humor in der Pflege“ funktioniert und hilft, das vermittelt Susanne Maier in einem Seminar der SPZ-Akademie. Herzliches Lachen ist in diesem Workshop inklusive.

Susanne Maier weiß genau um die heilsame Kraft des Humors. Seit 2005 ist sie nicht nur als Psychologin in der Gesundheitsförderung tätig, sondern hat in jenem Jahr auch die erste Berliner Lachschule eröffnet. Sie ist Trainerin für Lach-Yoga, Humor, Stressbewältigung, Kommunikation, Achtsamkeit und Entspannung.

Die Liste dessen, was Humor und Lachen ausmachen können, ist lang, verrät Susanne Maier. „Es wirkt ähnlich wie Sport, pusht enorm unser Immunsystem, entspannt. Es werden Glücksbotenstoffe ausgeschüttet, es wirkt mental befreiend, hilft der Spannungsabfuhr“, zählt sie auf. Zudem werde mit einem herzhaften Lachen das Denken ausgesetzt, um im Anschluss umso mehr Potentiale sprudeln zu lassen. „Die Kreativität wird gesteigert. Man ist motivierter und zuversichtlicher“, so die Lach-Fachfrau. „Auf sozialer Ebene verbindet das Lachen, es schafft Nähe und Intimität.“

All diese Punkte zeigen bereits, warum Humor und Lachen auch in der Pflege viel bewegen können. „Sie helfen ein Stück weit, sich über das Schicksal zu erheben“, so Susanne Maier. Menschen, die in Pflege kommen, verlieren einiges: persönlichen Raum, ihre bisherige gesellschaftliche Stellung, die Nähe zu geliebten Menschen. „Die Pflegenden fangen das mit ganz viel Liebe und Trost und eben auch Humor auf“, sagt die Dozentin. Dabei greifen die Pflegekräfte auf warmen statt kalten Humor (wie Zynismus oder Sarkasmus) zurück. „Der warme Humor nimmt nicht auf, sondern in den Arm“, macht Susanne Maier klar. Wie das gut gelingt, wird im Seminar gelernt: Von der Dozentin, aber auch aus der Praxis der Teilnehmer, die selbst so viel Humorvolles aus ihrem Alltag berichten.

Vom Rollator-Rollentausch mit der Patientin bis zur Pyjama-Party mit Eierlikörchen gehen die Schilderungen. „Es gibt eine Liste mit Anregungen, die über die Seminare gewachsen ist“, verspricht die Kursleiterin. Darüber hinaus gibt sie Ideen für einen alltagspraktischen Humorkoffer, angefüllt mit roten Nasen, Cartoons, Smiley-Pflastern und vielem mehr, an die Hand.

Susanne Maier bringt im Seminar natürlich Theorie aus der Lachforschung und positiven Psychologie näher. Aber vor allem spielen praktische Übungen eine große Rolle. Bei der SPZ-Akademie wird „Humor in der Pflege“ gern auf der großen Wiese des Geländes an der Anton-Saefkow-Allee ausprobiert. Hier spielen die Teilnehmenden ihre Alltagssituationen als Western- oder Science-Fiction-Version durch oder lernen dank Embodyment, wie die Körperhaltung die Stimmung beeinflussen kann. Tränen und Bauchschmerzen vor Lachen sind als Ergebnis dieser Übungen keine Seltenheit und wirken befreiend. „Die Teilnehmer des Seminars im Mai 2024 haben es sehr genossen, Druck abzulassen und sich der Freude zu widmen“, stellt Susanne Maier fest.

Auf der Seite der Pflegefachkräfte sind Humor und Lachen tatsächlich Mittel der Gesundheitsförderung, sie helfen bei der Stressbewältigung. „Das ist der einfache, direkte Weg und dazu bunt und schön“, sagt die Trainerin.

Nach beinahe 20 Jahren in ihrem Job ist sie immer noch begeistert über die Offenheit und Lebendigkeit ihrer Seminarteilnehmer. „Ich bin unheimlich dankbar, auf Gruppen zu stoßen, die Bereitschaft und Interesse mitbringen, sich dem Thema anzunähern und es beruflich umzusetzen. Sie trauen sich, dem Spaß und dem Lachen zu frönen und sind offen, das richtig rauszulassen, sich auszuprobieren und Spielfreude zu zeigen. Das ist genial“, sagt Susanne Maier.

Die Teilnehmer helfen sich so untereinander und unterstützen sich dabei, die ganze Bandbreite des Humors zu erkunden. „Humor hat viele Facetten, er kann leise und still sein, schmunzelnd und augenzwinkernd, ein innerliches Grinsen, ein 'sich über die Dinge erheben'“, sagt die Dozentin. Wichtig ist, dass jeder seinen eigenen Humorstil und seine Potenziale erkennt, denn „Humor muss authentisch sein und von Herzen kommen. So kann er in den Arm nehmen“, schließt Susanne Maier ab.

 

 

Das Seminar „Humor in der Pflege“ kann auf Anfrage gebucht werden. Mehr Informationen dazu: https://spz-akademie.de/kursangebote/kurs-385

 

Die SPZ Akademie wurde 2018 gegründet, um ein individuelles und breitgefächertes
Bildungsangebot zu schaffen. Davon sollen Pflege(fach-)kräfte, Azubis, Führungskräfte und alle in
Pflegeeinrichtungen arbeitenden Berufsgruppen profitieren.
Schwerpunktthemen sind zum einen Pflege, Demenz und Praxisanleitung, zum anderen vermitteln
wir in unseren Seminaren Kompetenzen in der Kommunikation, Führung und im
Stressmanagement. So erlangen Sie fachspezifisches Knowhow und arbeitserleichternde
Fertigkeiten, mit denen Sie selbstbewusst Ihren Berufsalltag meistern!
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